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Rückblick auf den SET Fachaustausch in Mainz
Am 21. und 22. Juni 2022 fand in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz der zweite Fachaustausch zur Selbsterhaltungstherapie (SET) nach B. Romero statt. Veranstalterinnen waren Dr. Katharina Geschke, Oberärztin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, und Dr. Barbara Romero selbst.
SET ist ein (neuro)psychologisch fundiertes Konzept zur Behandlung und Betreuung von Menschen mit Demenz. Es liegen sowohl empirische Hinweise für eine gute Effektivität bezüglich der Symptomreduktion und Verbesserung der Alltagsfunktionen bei Menschen mit Demenz als auch bezüglich der Verringerung von Depressivität und Belastung bei Angehörigen vor – bei gleichzeitiger Steigerung der Inanspruchnahme niederschwelliger ambulanter Hilfeleistungen.
Teilnehmende waren Pflegefachpersonen, Therapeuten, Sozialpädagogen, Mitarbeitende aus Pflegeheimen, Krankenhäusern und viele andere Interessierte, die mit Menschen mit Demenz arbeiten.
Bei dem Fachaustausch stellte das Team der gerontopsychiatrischen Station der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin praxisnah ihre SET-basierten Ansätze und Erfahrungen in der Arbeit mit Menschen mit Demenz und deren Angehörigen vor und berücksichtigte dabei auch Erfahrungen und Konzepte zur Zusammenarbeit mit den Pflegeheimen und anderen Versorgungsstellen. Die ersten Ergebnisse der Evaluation des SET-Konzeptes auf Station zeigen, dass die Menschen mit Demenz mit signifikant weniger herausfordernden Verhaltensweisen entlassen werden können, die Lebensqualität steigt, die Angehörigen weniger belastet sind und diese Effekte auch einen Monat nach Entlassung fortbestehen.
Auch die Tagesklinik-II für Psychiatrie und Psychotherapie mit dem Schwerpunkt dementielle Erkrankungen der GPS öffnete ihre Türen und erlaubte den Teilnehmenden einen Einblick in ihr SET-Konzept. Die Ansätze und Erfahrungen wurden diskutiert und es erfolgte ein reger Austausch und Vernetzung. Weitere Themen, über die referiert und diskutiert wurden, waren neue Konzepte für Kurzzeitpflege nach Krankenhausbehandlung und Rehabilitation bei Menschen mit Demenz.
Die beiden Tage weckten neue Impulse und Ideen für die Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Demenz und deren Angehörige. Ein weiterer Fachaustausch ist für das Jahr 2024 geplant.